Begeisterung für Floorball im Kreis Steinburg
Itzehoe,Michael Lemm In Skandinavien füllt das rasante Torspiel rund 30 Jahre nach seiner Erfindung längst große Hallen. Nun ist Floorball auch im Kreis Steinburg auf dem Vormarsch. Dies zeigt die Resonanz auf die Vorrunde im Floorball-Cup für Schulen (Jahrgänge 1990-92), die jüngst in der Sporthalle der Auguste-Viktoria-Schule in Itzehoe ausgetragen wurde.
Sechs Schul-Mannschaften aus dem Kreis Steinburg nahmen teil, zwei von der Hauptschule Langelohe aus dem Nachbarkreis Pinneberg kamen noch hinzu. Sieger wurde dabei die Mannschaft der Hauptschule Sude aus Itzehoe, die im Finale die Realschule Krempe mit 2:1 bezwang. Beide Mannschaften qualifizierten sich damit für die Zwischenrunde des Floorball-Cups, die vermutlich im März ausgetragen wird. Dort geht es dann um die Tickets zum Landesfinale. Titelverteidiger ist die Mannschaft des Gymnasiums Föhr.
Spielidee ist es natürlich, den Ball im Tor des Gegners unterzubringen. Beim Spielen selbst kommt es sehr auf Kraftausdauer an, da die normale Fortbewegungsart durchaus als Sprint bezeichnet werden kann. „Wenn die Schüler ein Spiel hinter sich haben, sind sie ordentlich geschafft“, weiß Gerd Freiwald, Schulleiter der Klosterhofschule. „Aber bei uns in der Schule ist Floorball noch vor Fußball das beliebteste Mannschaftsspiel. Die Verletzungsgefahr ist äußerst gering und es können Jungen und Mädchen gemeinsam spielen.“ Spaß macht das Ganze Schülern vor allem deshalb, weil sie über kurze Lernwege zum Ziel kommen, also schnell spielen können, und beim Match viele Ballkontakte haben. Dazu ist das Regelwerk im Vergleich zum Hallenhockey stark vereinfacht.
Verdienter Sieger wurde in Itzehoe die Hauptschule Sude. Schon in der Vorrundengruppe landete das Team von Sportlehrerin Manuela Roimann-Engel zwei klare Siege, setzte sich im Halbfinale ebenso deutlich mit 3:0 gegen den Gastgeber AVS durch und erreichte somit das Finale gegen die Realschule Krempe. Die Kremper, als Gruppenzweiter hinter Sude ins Halbfinale gekommen, überstand dort mit dem 3:2 nach Penalty-Schießen gegen die Klosterhofschule eine wahre Nervenprobe.
Im Finale hatte Sude sich die klareren Chancen herausgespielt und ging mit 1:0 durch Florian Tiemann in Führung. Zwar bäumte sich Krempe noch einmal auf und kam durch Thies Peter Martens zum Ausgleich, doch erneut Florian Tiemann stellte den 2:1-Erfolg für sein Team sicher. Dirk Warncke, der als Student an der Uni Flensburg den Veranstalter HS Sude bei der Ausrichtung unterstützt hatte, freute sich dann auch über die bei allem Einsatz fairen Partien („es gab keine einzige Hinausstellung wegen Foulspiel“) und zeichnete Askravi Zaher (Langelohe) bei den Jungen und Rubina Ahmed (Sude) bei den Mädchen als beste Spieler des Turnieres aus.

Für Sude spielten: Lasse Storm, Rubina Ahmed, Sarah Jablonski, Jana Binjowa, Florian Tiemann, Sebastian Blunck, Philippe Rogee`, Patrik Kluge, Tanja Knispel.
Für Krempe spielten: Lara Schultz, Johanna Jahn, Sandra Schönfeld, Ines Ruwoldt, Alina Petereit, Sven Wieting, Jan Markus Körber, Thies Peter Martens, Jannick Schmidt, Artur Dreilich.
Ergebnisse
Vorrunden-Gruppe A: HS Sude — RS Wilster 3:0, RS Krempe — HS Sude 0:3, RS Wilster — RS Krempe 1:3.
1. HS Sude 2 6: 0 4: 0
2. RS Krempe 2 3: 4 2: 2
3. RS Wilster 2 1: 6 0: 4
Langelohe Jg. 1989 außer Konkurrenz
Vorrunden-Gruppe B: Klosterhofschule — AVS Itzehoe 2:0, HS Langelohe — HS Lägerdorf 3:0, Klosterhofschule — HS Lägerdorf 4:1, HS Langelohe — AVS Itzehoe 2:3, HS Lägerdorf — AVS Itzehoe 0:1, HS Langelohe — HS Klosterhof 1:1.
1. Klosterhofschule 3 7: 2 5: 1
2. AVS Itzehoe 3 4: 4 4: 2
3. HS Langelohe 3 6: 4 3: 3
4. HS Lägerdorf 3 1: 8 0: 6
Platz 7: HS Lägerdorf (trotz 2:3 gegen Langelohe 89,aber dieses Team hatte ältere Spieler im Aufgebot).
Spiel um Platz fünf: RS Wilster — HS Langelohe 2:1.
Halbfinale: RS Krempe — Klosterhofschule 3:2 nach Penalty-Schießen, HS Sude — AVS Itzehoe 3:0.
Spiel um Platz drei: Klosterhofschule — AVS Itzehoe 2:1.
Finale: HS Sude — RS Krempe 2:1.
Floorball
Das Spiel ist, was die Abmessung des Feldes, die Größe der Tore, die Intensität des Spiels und auch die technisch-taktischen Anforderungen angeht, durchaus verwandt mit dem Eishockey.
Allerdings wird anstatt eines Pucks von den mit Plastikstöcken bewaffneten Feldspielern ein 23 Gramm leichter Lochball über einen mit Banden begrenzten Hallenbelag geschlagen. Sinn des Spiels ist es natürlich, den Ball ins gegnerische Gehäuse zu bugsieren.
In Skandinavien kann sich Floorball in der Zuschauergunst manchmal schon mit Eishockey und Fußball messen. Dort füllen wichtige Spiele die größten Eishockey-Hallen und der Reiz um die Vorherrschaft entfachte eine große Rivalität zwischen Finnland und Schweden. (ml)